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Wärmer, kürzer, nässer und kaum noch Schnee

Neue Auswertungen zu den Jahreszeiten im Klimafolgenmonitoring zeigen: am deutlichsten hat der Klimawandel den Winter in NRW verändert

©LANUV/Paschmann

Der vom Menschen verursachte Klimawandel (anthropogener Klimawandel) hat in Nordrhein-Westfalen am stärksten den Winter verändert. Seit 1881 sind die jährlichen Niederschläge um rund 100 mm angestiegen, mehr als 60 Prozent dieser Zunahme fällt dabei auf die Wintermonate vom 1. Dezember bis 28./29. Februar (meteorologischer Winter). Auch der Temperaturanstieg seit 1951 fällt im Winter und Frühling mit 1,8 Grad Celsius höher aus – die Jahresdurchschnittswerte sind im gleichen Zeitraum um 1,6 Grad Celsius gestiegen.

Die sehr starke Veränderung gerade des Winters zeigt sich auch in den so genannten „phänologischen“ Jahreszeiten. Diese werden durch festgelegte phänologische Ereignisse begrenzt – der Winter wird beispielsweise mit dem Blattfall der Stieleiche eingeläutet und endet mit der Blüte der Haselnuss. Seit Beginn der Beobachtungen 1951 hat sich die Dauer dieser Winterperiode um 33 Tage verkürzt – zu Gunsten des Herbstes, der sich im gleichen Zeitraum um etwa 29 Tage verlängert hat.

Der Winter ist im Vergleich der vier Jahreszeiten demnach überdurchschnittlich wärmer und nässer sowie kürzer geworden. Es fällt auch bedeutend weniger Schnee: an der Station Kahler Asten sind die Tage mit einer Schneedecke über zehn Zentimeter seit 1951 um rund 26 Tage zurückgegangen.

Mit Aktualisierung des Klimafolgenmonitoring NRW auf den Stand Ende 2016 werden vier neue Indikatoren zu den Jahreszeiten veröffentlicht: mittlere Temperatur und Niederschläge der meteorologischen Jahreszeiten sowie Beginn und Dauer der phänologischen Jahreszeiten.

Im Bereich „Wasser“ wird die Evapotranspiration, die Verdunstung von einer bewachsenen Bodenoberfläche, neu aufgenommen. Damit erhöht sich die Anzahl der im Klimafolgenmonitoring veröffentlichten Indikatoren von 23 auf 28.

Nordrhein-Westfalen hat 2011 als erstes deutsches Bundesland ein Klimafolgenmonitoring eingerichtet. Seitdem dokumentiert das LANUV die Folgen des Klimawandels mit Hilfe von Indikatoren. Das Klimafolgenmonitoring wird jährlich aktualisiert und ggf. um neue Indikatoren ergänzt. So wird das Bild zu den Folgen des anthropogenen Klimawandels immer umfassender und klarer.

 

Zum Klimafolgenmonitoring NRW

 

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