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Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

© panthermedia_Yarcurs

Vorsicht vor illegalem Verkauf von Welpen aus unbekannter Herkunft

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) rät vom Kauf lebender Tiere als Weihnachtsgeschenk ab. Hundewelpen oder Kätzchen, aber auch exotische Tiere wie Schildkröten gehören zu den Geschenken, die oft erst kurz vor Weihnachten beim Züchter, im Zoofachhandel, oder sogar im Internet geordert werden.

Beim Verschenken von Tieren ist zu beachten, dass der Beschenkte dazu verpflichtet wird, ein ganzes Tierleben lang Verantwortung zu übernehmen, Zeit zu investieren und alle laufenden und außerordentlichen Kosten zu übernehmen. Tiere sollten daher niemals als Überraschung verschenkt werden. Die Entscheidung für ein Haustier kann nur gemeinsam mit dem zukünftigen Tierhalter erfolgen, nach Abstimmung aller Aspekte und Anforderungen, die für eine artgerechte Haltung notwendig sind. Außerdem sollte man sich nicht nur aufgrund von in Zeiten der Corona Pandemie vermehrter Einsamkeit oder Langeweile für ein Tier entscheiden, sondern das Für und Wider sorgfältig abwägen und überlegen, ob das Tier auch nach der Pandemie, ohne home office und social distancing noch einen Platz in der Familie hat und ausreichende Pflege und Beachtung erhält.

Aber auch wenn eine gut informierte und durchdachte Entscheidung für ein Tier gefallen ist, sind die Weihnachtsfeiertage mit dem dazugehörigen Trubel und der Jahreswechsel mit Silvesterknallerei nicht dafür geeignet, ein Tier in aller Ruhe an das neue Zuhause zu gewöhnen. Ein Umgebungswechsel bedeutet für ein Tier immer Stress, brennende Kerzen und Co. stellen zudem an den Feiertagen eine zusätzliche Gefahrenquelle dar. Stattdessen kann an Weihnachten zum Beispiel einen Gutschein für einen Besuch im Tierheim oder einen Ratgeber zur Haltung und Pflege der gewünschten Tierart verschenkt werden. Das Tier selbst wird dann erst nach den Feiertagen geholt, wenn wieder Ruhe eingekehrt ist.

Doch auch bei wohlüberlegter Entscheidung für ein Tier ist es besonders wichtig, den neuen Mitbewohner aus seriöser Hand zu übernehmen, z. B.  von einem Tierheim oder Züchter, und nicht ein Tier von zweifelhafter Herkunft zu beschaffen. Gerade während der Pandemie boomt das Geschäft mit dem illegalen Welpenhandel. Es finden sich zahlreiche unseriöse Anzeigen auf Kleinanzeigenportalen und bei Facebook und Co. Die Tiere werden oft illegal mit nicht tierschutzgerechten Transporten ins Land geschafft, sind meist zu jung, nicht ausreichend geimpft und oft auch noch schwer krank. Alarmzeichen hierfür sind beispielsweise Übergaben, die nicht beim Verkäufer Zuhause, sondern z.B. aus dem Auto stattfinden, kein Vorzeigen der Elterntiere, das Anbieten verschiedener Rassen bei einem Anbieter und fehlende oder mangelhafte Dokumente.

Bei der Anschaffung von Haustieren ist zu bedenken, dass die Tiere täglich Pflege und Betreuung benötigen, auch in Ferienzeiten. Ein Haustier verursacht Kosten, nicht nur bei der Anschaffung für Futter und für eine artgerechte Unterbringung. Bei Krankheiten und auch zur Vorsorge muss der Tierarzt aufgesucht und bezahlt werden. Die einmal übernommene Verantwortung für ein Tier kann man auch nicht einfach aufgeben, sobald es problematisch wird. Das Aussetzen von Tieren ist eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz, die mit bis zu 25.000 € Strafe geahndet wird.

Weitere Informationen zum Thema „Tiere sind keine Geschenke“ sind zu finden unter:

https://www.lanuv.nrw.de/verbraucherschutz/tierschutz/tierhaltung/allgemeines/tiere-sind-keine-geschenke/

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