Abfallaufkommen der privaten Haushalte in NRW

Corona-Pandemie zeigt Auswirkungen auf die von privaten Haushalten erzeugten Abfallmengen

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Im Jahr 2020 fielen in den privaten Haushalten in Nordrhein-Westfalen rund 8,6 Millionen Tonnen Abfälle an. Das entspricht durchschnittlich rund 481 Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung. Gegenüber dem Jahr 2019 hat die Menge der Haushaltsabfälle im Durchschnitt um 17 Kilogramm bzw. rund vier Prozent pro Kopf der Bevölkerung zugenommen. In den Jahren davor waren die Mengen weitgehend konstant.

In der Corona-Pandemie und besonders während der Lockdowns haben die Menschen mehr Zeit zuhause verbracht. Restaurants, Bars und Einzelhandel waren geschlossen oder nur sehr eingeschränkt geöffnet.

Neben vermehrten Aufräum- und Renovierungsaktionen wurde häufiger gekocht und zuhause anstatt auswärts gegessen. Auch wurde anscheinend mehr Zeit mit der Pflege des Gartens verbracht. Vieles war anders als gewohnt im Jahr 2020, das von den Corona bedingten Einschränkungen geprägt war. Das schlägt sich auch in der Bilanz der von privaten Haushalten erzeugten Abfallmengen nieder.

Haushaltsabfälle sind Abfälle und Verpackungen, die überwiegend in privaten Haushalten anfallen und im Rahmen der öffentlichen Müllabfuhr oder von Rücknahmesystemen nach dem Verpackungsgesetz, den so genannten dualen Systemen, eingesammelt werden.

Im Landesdurchschnitt hat die Menge des erfassten Hausmülls  gegenüber 2019 um ca. sechs Kilogramm pro Person zugenommen.,

Pro Kopf der Bevölkerung gab es vier Kilogramm mehr Bio- und Grünabfälle als im Vorjahr. Dabei sind es überwiegend die über eine Biotonne erfassten Mengen, die zugenommen haben. Sie sind um durchschnittlich etwa 3,8 Kilogramm bzw. sechs Prozent pro Kopf der Bevölkerung angestiegen. Eine Zunahme der über die Biotonne erfassten Bio- und Grünabfälle ist in nahezu allen kreisfreien Städten und Kreisen festzustellen. Dagegen hat sich die Menge der Grün- bzw. Gartenabfälle, die von privaten Haushalten an Wertstoff- bzw. Recyclinghöfe angeliefert wurde, im Landesdurchschnitt gegenüber dem Jahr 2019 kaum verändert. Dies könnte mit der zeitweisen Schließung von Wertstoff- und Recyclinghöfen zusammenhängen.

Die größte prozentuale Veränderungen im Landesdurchschnitt gab es beim Sperrmüll.  Jede Person in NRW hat im Durchschnitt 43 Kilogramm Sperrmüll erzeugt. Das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Altglasmengen waren in den vergangenen Jahren tendenziell rückläufig. Im Jahr 2020 dagegen hat die Menge um durchschnittlich zwei Kilogramm auf 22 Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung zugenommen. Gegenüber 2019 sind die Altglasmengen in den kreisfreien Städten und Kreisen in Nordrhein-Westfalen in mehr oder weniger großem Umfang um bis zu 7,5 Kilogramm pro Person gestiegen. Im Durchschnitt sind zehn Prozent mehr Altglas pro Kopf der Bevölkerung im Vergleich zu 2019 angefallen.

Bei den so genannten Leichtverpackungen scheint die Mengenzunahme mit 1,6 Kilogramm pro Person bzw. 5 Prozent vergleichsweise gering ausgefallen zu sein. Hier ist jedoch das in der Regel geringe Gewicht dieser Verpackungen zu berücksichtigen. Papier, Pappe und Kartonagen sind auch im Jahr 2020 weniger angefallen. Hier hat sich der seit Jahren zu beobachtende Rückgang der Mengen fortgesetzt.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz erhebt die Haushaltsabfallmengen bei den kreisfreien Städten und Kreisen und stellt diese dem Landesbetrieb Information und Technik (IT.NRW) als amtlicher Statistikstelle des Landes zur Verfügung. Von dort werden die Daten an das Statistische Bundesamt (Destatis) weitergeleitet.

Daten zu Haushaltsabfällen für die kreisfreien Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen finden Sie unter:

https://www.lanuv.nrw.de/umwelt/abfall/abfallstroeme/haushaltsabfaelle

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