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Globaler Klimawandel

Das Klima hat sich im Verlauf der Erdgeschichte immer wieder verändert. Natürliche Einflussfaktoren auf das Klima sind

  • periodische Variationen der Erdbahnparameter (Milankovich-Zyklen),
  • Änderungen der Sonnenaktivität,
  • tektonische Vorgänge und dadurch ausgelöste Änderungen der ozeanischen Zirkulation,
  • Vulkanausbrüche sowie
  • Veränderungen der natürlichen Treibhausgaskonzentrationen und dem Aerosolanteil in der Atmosphäre.

Zudem tragen Wechselwirkungen und Rückkoppelungen innerhalb des Klimasystems (s. Abb. 1) zur Veränderung des Klimas bei.

Seit Beginn der Industriealisierung wird das Klima zusätzlich durch den anthropogenen Treibhauseffekt beeinflusst, der durch die Emission und Anreicherung von Treibhausgasen (durch Industrieprozesse, Verkehr etc.) in der Atmosphäre entsteht. So wird im letzten IPCC-Bericht (2013/2014) dargelegt, dass mit äußerster Wahrscheinlichkeit der Mensch der Hauptverursacher der derzeitigen Klimaveränderung ist.

Der gegenwärtige Klimawandel manifestiert sich insbesondere im Anstieg der globalen Mitteltemperatur und ist daher auch unter dem Begriff „globale Erwärmung“ bekannt. Bis zum Jahr 2100 wird darüber hinaus mit einem Anstieg der globalen Mitteltemperatur zwischen 1 K und 7,8 K gegenüber dem vorindustriellen Niveau gerechnet (IPCC 2014), je nachdem, wie sich die globalen Treibhausgasemissionen weiterentwickeln. Solche Temperaturen sind in der Vergangenheit zwar bereits vorgekommen, doch ist die Geschwindigkeit der aktuellen Erwärmung wahrscheinlich höher als je zuvor.

Die aktuellen Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre wurden zuletzt vor über drei Millionen Jahren erreicht (IPCC 2013). Zu dieser Zeit lagen die Temperaturen wahrscheinlich zwischen 1,9 °C bis 3,6 °C höher als in der vorindustriellen Zeit (1881-1900) und die Eismassen des Grönland-Eisschildes und des Westantarktischen Eisschildes waren fast nicht existent, während der Ostantarktische Eisschild etwas kleiner war. Damals lag der Meeresspiegel bis zu 14 Meter höher als heute.

Die bisherigen Klimaveränderungen in der geologischen Vergangenheit erstreckten sich über Jahrtausende. Anpassungen der Ökosysteme an den vom Menschen verursachten Klimawandel müssen daher zurzeit vergleichsweise rasant erfolgen, was jedoch kaum möglich scheint.

Literatur

  • IPCC - Intergovernmental Panel on Climate Change (2014): Summary for Policymakers, In: Climate Change 2014: Mitigation of Climate Change. Contribution of Working Group III to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, Edenhofer, O., R. Pichs-Madruga, Y. Sokona, E. Farahani, S. Kadner, K. Seyboth, A. Adler, I. Baum, S. Brunner, P. Eickemeier, B. Kriemann, J. Savolainen, S. Schlömer, C. von Stechow, T. Zwickel and J.C. Minx (eds.). Cambridge University Press, Cambridge, United Kingdom and New York, NY, USA.
  • IPCC - Intergovernmental Panel on Climate Change (2013):Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovern-mental Panel on Climate Change, Stocker, T.F., D. Qin, G.-K. Plattner, M. Tignor, S.K. Allen, J. Boschung, A. Nauels, Y. Xia, V. Bex and P.M. Midgley (eds.). Cambridge University Press, Cambridge, United Kingdom and New York, NY, USA.
  • IPCC - Intergovernmental Panel on Climate Change (2007): Häufig gestellte Fragen und Antworten. In: Klimaänderung 2007: Wissenschaftliche Grundlagen, Beitrag der Arbeitsgruppe I zum Vierten Sachstandsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC), Solomon, S., D. Qin, M. Manning, Z. Chen, M. Marquis, K.B. Averyt, M.Tignor and H.L. Miller, (eds.), Cambridge University Press, Cambridge, United Kingdom und New York, NY, USA.