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Klimaneutrales LANUV

„plus minus null CO2“ – dieser Slogan steht für verschiedene Projekte, Maßnahmen und Aktivitäten mit dem Ziel, die Klimaneutralität im LANUV zu erreichen.

Hierzu reduziert das LANUV durch gezielte Aktionen im Bereich Energieeinsparung und Energieeffizienz sowie durch den Einsatz Erneuerbarer Energien seinen CO2-Ausstoß. Neben dem Nutzerverhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spielen hierbei die Bereiche Gebäude und Mobilität eine wichtige Rolle. Die verbleibenden nicht vermeidbaren Kohlendioxid-Emissionen sollen durch eigene Klimaschutzprojekte oder über den Kauf von CO2-Zertifikaten in einem nachgeführten Prozess kompensiert werden. Kann auf diese Art die Klimabilanz ausgeglichen und rechnerisch der CO2-Ausstoß auf null gesenkt werden, spricht man von Klimaneutralität.

Das LANUV übernimmt mit diesem Projekt eine Vorreiterrolle für den Klimaschutz im eigenen Haus.

Energiesparkampagne 2022/23: Mit Erfolg gespart!

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges, der befürchteten Gasmangellage und der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (kurz EnSikuMaV), entstand im Sommer 2022 die Idee mit einer umfangreichen Energiesparkampagne die bisherigen Bemühungen beim Energiesparen zu intensivieren, auch um als zentrale Umweltbehörde des Landes beim Klimaschutz als Vorbild voranzugehen. Deswegen hat sich ein Team mit Vertretungen aus allen Standorten und Abteilungen des LANUV zusammengeschlossen, um ein Konzept für die Energiesparkampagne 2022/23 auszuarbeiten.

Neben der Umsetzung technischer Maßnahmen rückten in dem Konzept auch die Mitarbeiter*innen des LANUV in den Vordergrund. Die aktive Beteiligung der Beschäftigten machte einen wichtigen Teil der Energiesparmaßnahmen aus. Denn um die 19°C aus der EnSikuMaV in den Büroräumen einzuhalten, war gerade in den Standorten ohne zentrales Lüftungssystem das Verhalten der Beschäftigten von zentraler Bedeutung. Es wurden Standortverantwortliche ausgewählt und Bürobegehungen organisiert, bei denen hilfreiche Tipps, Mehrfachsteckdosen mit Schaltern und Thermometer verteilt wurden. Flankiert wurde dies durch technische Maßnahmen, wie der Austausch veralteter Leuchtmittel hin zu neuen LED Lampen, die Installation von Bewegungsmeldern oder auch das Installieren von Behördenventilen an Heizkörpern sowie zielgerichtete Maßnahmen am jeweiligen Standort. Des Weiteren gab es spannende Vorträge und Energiespartipps, womit auch Maßnahmen für die eigenen vier Wände mit auf den Weg gegeben werden konnten.

Die Einsparungen 2022/2023

Nach Auswertung der Verbräuche der drei Hauptstandorte in Essen, Duisburg und Recklinghausen, können wir mittlerweile auf erstaunliche und zugleich erfreuliche Ergebnisse blicken. An allen drei Hauptstandorten sind die Strom und witterungsbereinigten Wärmeverbräuche in den Wintermonaten 2022/2023 im Vergleich zum Mittelwert der drei Jahre zuvor zurückgegangen und die zuvor gesteckten Ziele konnten deutlich übertroffen werden.

So konnten knapp 820.000 kWh Wärme und 200.000 kWh Strom in den Monaten Oktober 22 bis März 23 eingespart werden, was den jährlichen Energieverbrauch von rund 50 durchschnittlichen 4-Personen-Haushalten entspricht. Dies macht über 8 % Einsparung im Strombereich und über 17 % Einsparung im Wärmebereich aus.

Aus den Einsparungen lassen sich verschiedene Aussagen ableiten. In erster Linie werden die hohen persönlichen Einsparungen deutlich, die nur durch das energiesparende Verhalten aller Beschäftigten im vergangenen Winter möglich waren. Insbesondere im Wärmebereich sind die Ergebnisse beachtlich. Es zeigt sich, dass sich trotz kalter Tage an die 19°C in den Büros gehalten oder grundsätzlich sorgsamer mit der Wärme im Raum umgegangen wurde. Besonders hoch waren die Wärmeeinsparungen im Bürotrakt in Duisburg, was deutlich macht, dass auch regelungstechnische Maßnahmen an Lüftungsanlagen einen hohen Input auf den Wärmeverbrauch haben. Die Einsparungen beim Strom sind zum Teil auf technische Maßnahmen zurück zu führen – aber auch hier ist der Einfluss des energiesparenden Nutzerverhaltens der Beschäftigten nicht außer Acht zu lassen. Die Einsparungen werden noch bemerkenswerter vor dem Hintergrund, dass in den Referenzzeitraum (2019-2022) auch die Coronajahre fallen, in denen mehr Homeoffice gemacht wurde als im zurückliegenden Jahr.

CO2-Monitoring

Angesichts der vielen Dienstgebäude, des umfangreichen Fuhrparks und zahlreicher energieintensiver Abläufe und Einrichtungen, besitzt das LANUV mit seinen mehr als 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern große Minderungspotenziale beim CO2-Ausstoß.

Um den Erfolg der Aktivitäten auf dem Weg zur Klimaneutralität messbar machen zu können, ist das Erstellen einer CO2-Bilanz erforderlich, auch CO2-Fußabdruck genannt. So kann fortwährend die Wirkung von Klimaschutzmaßnahmen überprüft und optimiert werden. Die Erstellung der CO2-Bilanz im LANUV orientiert sich an international anerkannten Standards für die Ermittlung von Treibhausgas-Emissionen. Dabei werden die Treibhausgas-Emissionen in drei Bereiche unterteilt:

  • Direkte Treibhausgas-Emissionen (z. B. Einsatz fossiler Brennstoffe für die Wärmeversorgung oder den Fuhrpark)
  • Energiebedingte indirekte Treibhausgas-Emissionen (z. B. Stromversorgung)
  • Andere indirekte Treibhausgas-Emissionen (z. B. An- und Abreise der Mitarbeiter, Veranstaltungen)

Innerhalb dieser Bereiche sind der Gebäude- und der Mobilitätssektor die größten CO2-Emittenten. Hier kann das LANUV auf dem Weg zur Klimaneutralität mit über 10 % Einsparungen schon erste Erfolge nachweisen.